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Am nächsten Tag brachen wir auf.
Rotschweifs alter machte ihm scheinbar nicht viel aus.
Seine Beine waren kräftig und trugen ihn mühelos durch den wald .
Ich lief stehts neben ihm und er machte mich auf dieses und jenes aufmerksam was er besonders schön fand oder schon sehr sehr lange kannte.
Wir liefen immer weiter auf die Berge zu.
Die ohnehin schon kühle Luft wurde immer kälter und es roch nach Schnee.
Irritiert blickte ich Rotschweif an "schneit es in den bergen?" fragte ich und er nickte "dort ist es immer bitter kalt und voller Schnee" brummte er.
Unser weg ging nun bergauf.
Noch standen einige Kiefern und Tannen und es wuchs hartes gras doch das wurde immer spärlicher.
Wir waren jetzt schon einen halben Mond gemeinsam unterwegs.
Irgendwann liefen wir nur noch auf Felsen und mussten immer wieder mal klettern.
Der kalte Wind zog mir am Fell und stach mir in die Augen doch ich folgte meinen Urgroßvater immer weiter.
Die Nächte verbrachten wir in kleinen Höhlen und wir tranken aus den klaren Gebirgsbächen.
Beute war kaum zu finden.
An einem Tag erwischten wir einen Habicht und schlugen uns die Bäuche voll dann zogen wir weiter.
Inzwischen stapften wir durch dicken Schnee und ich frohr entsetzlich da ich noch kein dickes Fell hatte.
Meine Schritte knacktrn laut wegen des Schnees und es hallte von den Stirnwänden wieder.
Rotschweif ging es nicht viel anders.

Irgendwann ließen wir das Gebirge endlich hinter uns und liefen wieder durch dichten Laubwald.
"Wir müssen dahin wo die Sonne untergeht" mahnte Rotschweif.
Wir zogen weiter und weiter und als ich glaubte niemals anzukommen bedeutete rotschweif mir stehen zu bleiben.
Jetzt roch auch ich die Grenzmarkierungen und mein Herz machte einen freudenhüpfer.
"Das hier ist eine der grenzen des Feuerclans" brummte Rotschweif "wir warten auf die nächste Patrouille"
Ich nickte und setzte mich.
Alsbald bemerkten wir die Sonnenuntergangspatroullie und blickten ihr entgegen.
Sie hatten auch uns bemerkt.
Die Patrouille bestand aus 3 Kriegern und einem Schüler.
Der Schüler sprang sofort fauchend auf uns zu doch der rote Kater der die Patrouille führte stellte sich ihm in den weg "lass gut sein Löwenpfote. Diese Katzen hätten längst angegriffen hätten sie es gewollt" erklärte er und wandte sich uns zu "Rotschweif, wo warst du all die monde" fragte er mit belegter Stimme "Rubinfells Tod war einfach zuviel...ich brauchte Zeit für mich Abendrot" brummte mein Urgroßvater und schob mich nun vor "Das hier ist deine Nichte Eulentanz. Morgenrötes Tochter"
Abendrot riss die Augen auf und betrachtete mich überrascht.
Ein dunkeler schildpattfarbener Kater stellte sich neben ihn "damit habe ich jetzt nicht gerechnet" murmelte er und Abendrot stimmte ihm zu "Recht hast du, Kieselschatten"

Die Patrouille führte uns nun ins Lager.
Rotschweif lief hinten mit Kieselschatten und ich vorne bei Abendrot und Löwenpfote.
Der goldbraune Schüler war sehr gewitzt und erinnerte mich ein wenig an Eispfote.
Im Lager richteten sich sofort alle Augen auf mich und die Katzen tuschelten.
Eine ältere Kastanienbraune Kätzin sprang auf mich zu "Morgenröte? Bist du es?" flehte sie hoffnungsvoll und Abendrot legte ihr den Schweif um die schultern "nein Mutter..das ist Eulentanz.. Ihre Tochter" miaute er und ich sah den schmerz im Blick der kätzin.
Sie wandte sich wieder an mich "wo ist Morgen?" fragte sie mit brüchiger Stimme und ich brachte es kaum übers Herz die Wahrheit auszusprechen "sie..sie starb bei der Geburt meines Bruders und mir" miaute ich stockend und die kätzin jaulte auf
Der ganze Clan schien den Atem anzuhalten als die kätzin weinend zusammenbrach und Abendrot ihr sanft die Ohren leckte.
Auch ihm liefen Tränen über die Wange.
Rotschweif setzte sich neben mich "Holdunderblüte liebte ihre Tochter Morgenröte sehr. Ihr verschwinden damals hatte sie nie wahr haben wollen" brummte er und sah auf als ein breitschultriger silberner Kater aus dem anführerbau trat und direkt auf sie zu
"Rotschweif, willkommen zurück und willkommen Eulentanz." miaute er "ich danke dir Seele stern alter Freund" antwortete Rotschweif und Seelenstern wandte sich an den Clan "Morgenröte war eine angesehene junge Kriegerin. In ihren Adern floss das Blut unserer Vorfahren. Ihr kampfgeschick, ihr Mut, ihre Treue und Loyalität waren herausragend. Ihr Tod erschüttert auch mich bis ins Mark. Heute werden wir für sie die Totenwache halten" sprach er und legte sich in die Mitte des Lagers.
Krieger, Schüler, Königinnen, Junge und älteste gesellten sich zu ihm.
Auch die Heilerin verließ ihren Bau und trat dazu.
Rotschweif und ich ebenfalls.
Die ganze Nacht blieben wir dabei und als die Sonne aufging verschwand Seelenstern in seinem Bau.
Abendrot kam zu mir und dirigierte mich in den Kriegerbau während Rotschweif mit der blinden ältesten Mondwasser den ältestenbau aufsuchte.
Abendrot zeigte mir ein Nest neben seinem das noch frei war "du bist sicher müde von der Reise, ruh dich aus. Ich komme gleich nach sobald ich Seelenstern von der gestrigen Patrouille berichtet habe" miaute er und verschwand.
Ich rollte mich in meinem zusammen und wahr alsbald eingeschlafen.

Ich genoss die Zeit bei meiner Familie und blieb einige monde doch das Heimweh nach dem Wald in dem ich aufgewachsen war plagte mich.
Vor allem die Sehnsucht nach Eispfote
Eines abends sprach ich Abendrot darauf an
Er verstand.
"Ich wusste der Tag würde kommen an dem du heim kehren willst" miaute er versonnen "verwehren kann dir dies niemand. Ich begleite dich durch die Berge, ab da musst du allein weiterziehen. Rotschweif ist inzwischen zu alt für diese Reise"
Ich drückte mich dankbar an meinem Onkel den ich sehr ins Herz geschlossen hatte und mir nochmal vieles beigebracht hatte und er erwiederte den Druck.

Als die Sonne aufging verabschiedete ich mich von meiner Familie.
Holunderblüte war wieder einmal den Tränen nahe und wollte mich am liebsten gar nicht los lassen.
Rotschweif rieb seinen Kopf an meiner Schulter
"Du machst das schon kleines... Kenne dich ja" murmelte er und ich leckte ihm übers Ohr "ich werde dich nie vergessen. Niemand von euch" versprach ich
Auch Seelenstern verabschiedete mich dann brachen Abendrot und ich auf.
Es verging ein halber Mond bis wir über die Berge waren.
"Ich muss jetzt umkehren" miaute Abendrot und legte seinen Kopf auf meinen "vergiss mich nicht und das was ich dich lehrte"
Ich schluckte "das werde ich nicht, versprochen'
Dann ging er und ich stand allein am Fuße des Berges.